Der Weg von der Masterarbeit zur gemeinschaftsgetragenen Bewegung

Nachdem ich im Jahr 2018 meine Masterarbeit zum Thema „Community Supported Bakery – die Übertragung des Prinzips der solidarischen Landwirtschaft auf das Bäckerhandwerk“ abgegeben habe, hat das Thema „Übertragung der CSA Prinzipien“ in vielen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft Widerhall gefunden. Aus meinem Workshop zur Masterarbeit gründete sich das CSX Netzwerk, welches heute über 130 Interessierte Menschen vereint, die sich Gedanken zu den Potentialen und Ausgestaltungen von CSX (community supported economy) machen. 

Eine Überraschung war auch, dass diese Arbeit in der biologischen Lebensmittelwirtschaft Anklang fand und im Jahr 2020 mit dem Preis der zweitbesten Masterarbeit auf der Biofach gekürt worden ist (Link: https://biothesis.org/2020-2). 

Seither entwickelt sich das Netzwerk prächtig. Wir bekommen viele Anfragen für Vorträge und Workshops. Gleichzeitig versuchen wir Gründungen voranzutreiben und CSX als alternatives Modell weiterzuentwickeln. 

Auch zu CSX und CSB wurden bereits Artikel veröffentlicht: 

• https://www.oekolandbau.de/verarbeitung/unternehmen/kooperationen/csx-solidarische-unternehmensformen/
• https://communitysupported.org/solidarische-baeckerei/
• https://perspective-daily.de/article/1275/probiere
• https://www.kritischer-agrarbericht.de/fileadmin/Daten-KAB/KAB-2021/KAB_2021_196_200_Rommel_Knorr.pdf

Seit kurzem ist unser Verein CSX-Netzwerk e.V. eingetragen und versucht die Ideen und Bedürfnisse im Hinblick auf CSX zu bündeln und bearbeiten.

Unsere Motivation 

Wir sind schon lange als Organisationsentwickler*innen und Moderator*innen in der Bio-Branche unterwegs. Wir sehen seit Jahren einen starken Rückgang bei den handwerklich arbeitenden kleinen Bäckereibetrieben. Es gibt zwar vereinzelt coole junge Gegenbewegungen. Aber ein Abwärtstrend ist dennoch zu vorhanden. Wir sind der Meinung, dass durch Community Supported Bakery eine Aufwertung und Attraktivitätssteigerung (gerade für jüngere Generationen) des Berufes entstehen kann, weil junge Menschen nicht mehr jede Nacht am Ofen verbringen und ihren Alltag flexibler gestalten wollen. Außerdem entsteht im Bestfall ein hohes Maß an Wertschätzung durch die Nähe und Beziehung zum Kunden als Mitglied deiner Bäckerei. Wir wollen außerdem das Handwerk und Wissen um alte und reine Techniken des Brotbackens erhalten, um auch alte Getreidesorten wieder zu nutzen und mit ihnen umgehen zu können. Wir setzen auf die Individualität jedes Brotes und jedes Menschen. Mit CSB könnt ihr euch als Bäcker*innen und Verbraucher*innen über eure wahren Bedürfnisse und Wünsche klar werden und diese im gegenseitigen Austausch austarieren und ermöglichen. Ein „back to the roots“ zu regionaler, natürlicher und gerecht-verteilter Wertschöpfung und Wertschätzung ohne Ressourcen Verschwendung ist unser Ziel. Gemeinsam als Community erhalten wir dadurch wahre Preise, solidarische faire Wirtschaftsbeziehungen, Bedürfnisbefriedigung, mehr Miteinander und gutes Brot.

Unser Angebot für euch

als (Hobby-)Bäckerin

als Verbraucher*in

als Kommune

…könnt ihr hier sehen. (LINK)

Christoph und ich kümmern uns zudem um die Verbreitung der Idee  – gerade im Bereich der Lebensmittelverarbeitung und dem Handel – und die Unterstützung derer, die sich auf den Weg hin zu mehr „gemeinschaftsgetragenen“ Konstrukten machen. 

Wir geben Auskunft über den Status quo der Idee und den bereits bestehenden Unternehmen. Wir vernetzen mit den richtigen Menschen und stellen unsere Hilfe denjenigen zur Verfügung, die die ersten Schritte gemeinsam ausloten wollen. Jede Woche erhalten wir Anfragen von Interessierten Bäcker*innen und Verbraucher*innen, die von CSB gehört haben und sich dies konkret als Alternative für ihre Lieblingsbäckerei vorstellen können.

Unser nächster Blog enthält folgende Informationen: CSB und das liebe Recht

• Was gibt es für Rechtsformen?
• Welche gibt es im Kontext von CSB?
• Wo sind spannende Stränge, die es weiterzuverfolgen gilt?

Bis dahin eine schöne Osterzeit euch allen!